Leserbriefe erreichen die TW nur selten. Wenn sie kommen, geht es um Themen, die gro?e Aufreger sind. Wie die geplanten EU-Richtlinien für die Modebranche. Vom Lieferkettengesetz bis zur ?ko-Designrichtlinie. Das sind gewaltige ?Bürokratiemonster", da hat Friedrich Knapp zweifellos recht. Es sind natürlich riesige Herausforderungen, über die der New Yorker-Chef in dem viel diskutierten Interview schimpft und damit eine Debatte anfacht, die polarisiert - wie die Kommentare zeigen (Seite 6). Vom Lob für ?klare Worte" bis zur Entrüstung, weil Re-gularien l?ngst überf?llig seien. Wunsch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Wie sehr, wei? keiner besser als erfolgreiche Unternehmer wie Knapp, die vor Ort sind und die Beschaffungsm?rkte seit Jahren kennen. Natürlich gibt es massive Zw?nge, aber dass Kinderarbeit und Kleidermüllberge nicht v?llig auszuschlie?en sind, kann doch nicht hei?en, dass sie deshalb geduldet werden. Und dass es nicht die Aufgabe der Unternehmer ist, auf faire Produktion bei ihren Herstellern zu achten. Genau solche Argumente bringen die EU-Politiker dazu, noch genauer hinzuschauen und die Textilbranche noch kritischer zu beobachten.
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