Westlich von Leipzig erstreckt sich ein kilometerlanges Verkehrsprojekt, das nie vollendet wurde: der Elster-Saale-Kanal, kurz ESK. Mitte der drei?iger Jahre begann der Bau, und dabei spielte auch die Eisenbahn, vor allem in ihrer kleinen Form als Feldbahn, eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle. Die Pl?ne, von Leipzig aus einen Kanal zur Mulde oder Elbe anzulegen, reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Karl Heine, ein fortschrittlich denkender Leipziger Unternehmer, griff um 1850 erneut die Idee auf, eine künstliche Wasserstra?e mit Verbindung zu Elbe zu bauen. Erst nach seinem Tode 1888 gelang es seinem ?Canalverein" immerhin, einen rund 3 km langen Abschnitt innerhalb der Stadt Leipzig fertigzustellen, der für die Industrie jahrzehntelang ein wichtiger Trans- portweg war - und heute ein beliebtes Freizeitgew?sser ist. Der Erste Weltkrieg beendete vorerst den Weiterbau nach Westen. Doch die Planungen für den Mittellandkanal, dessen Weiterbau bei Peine unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg begann, lie?en auch den Elster-Saale-Kanal wieder in den Fokus rücken. Am 16. November 1920 wurde in einem Regierungsabkommen der Bau des - hier als ?Südflügel des Mittellandkanals" bezeichneten - Elster-Saale-Kanals festgelegt. In einem am 24. Juli 1924 abgeschlossenen Staatsvertrag zur Vollendung des Mittellandkanals wurden ausdrücklich der gleichzeitige Baubeginn und die Fertigstellung dieses ?Südflügels" mit dem Mittellandkanal festgelegt.
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