Nass werden. Das ist für Rüdiger Fox derzeit die einzige wirkliche Alternative zu Polyester. Der Sympatex-CEO sitzt am Münchner Hauptbahnhof in der Sonne und wartet auf den Zug in seine ?sterreichische Heimat. ?Plastik ist doch ein geiles Zeug, solange es nicht in die Nahrungskette gelangt. Oder ins Meer", sagt Fox. Und w?hrend er erkl?rt, er sei Realist und kein Tr?umer, es gebe schlichtweg keine vergleichbare Faser, die diese Funktionen aufweist, kommt eine Pressemitteilung von Ice-breaker. Der neuseel?ndische Outdoor-Spezialist kündigt eine Softshell-Kombinati-on aus Merinowolle mit einer PFC-freien und dauerhaft wasserabweisenden Beschichtung an. Allerdings mit einem stolzen UVP von 649,95 Euro nicht wirklich tauglich für den Massenmarkt. Fakt ist: Es wird mit Hochdruck geforscht. Und die Meinungen gehen beim Thema Polyester weit auseinander. Sogar bei Fair Fashion-Spezialisten: ?Man muss es differenziert betrachten. Die typischen Polyesterstoffe von Regenjacken, Rucks?cken und Sneakern emittieren wenig Mikroplastik und die ?kobilanz ist vergleichsweise gut. Strick und Fleece geben schon beim Tragen Faserteilchen ab. Stretchige Sportbekleidung wiederum ist beim Waschen nicht optimal, aber Naturfasern sind hier funktional keine Alternative", erkl?rt Lars Wittenbrink. Der Inhaber der beiden Fair Fashion-Stores Grüne Wiese und Afaun in Münster besch?ftigt sich seit Jahren mit Materialien und ist wie Wunderwerk-Gründer Heiko Wunder und Glore-Chef Bernd Hausmann auf der Suche nach einer wirklich nachhaltigen Faser. W?hrend Wunder aber Polyester auch aus gesundheitlichen Gründen strikt ablehnt (Seite 36), kann Hausmann es als Monomaterial durchaus akzeptieren.
展开▼
