Vielfalt in der Peripherie ?Wer mit dem selektiven Blick touristischer Sehgewohnheiten durch Simmering geht, wird vermutlich wenig Bestaunenswertes finden. Wer aber seine Augen für die Vielfalt einer kontrastreichen Gro?stadtperipherie ?ffnet, wird in diesem Bezirk seine unvergesslichen Entdeckungen machen ...". Als Friedrich Achleitner Anfang der 1990er-Jahre den traditionsreichen Wiener Arbeiter- und Industriebezirk charakterisierte, war das vitale Neben- und Ineinander von Industrie, Gewerbe, Verkehr und Wohnen punktuell bereits brüchig geworden. Betriebsst?tten und Versorgungsareale, die durch Schlie?ung oder Standortwechsel ihre Bedeutung verloren hatten, lagen brach und harrten einer Nachnutzung. Einige Jahre sp?ter hat sich das Bild deutlich gewande eine rasch wachsende Gro?stadt wei? die st?dtischen ?Brownfield Areas" als Ressource zu nutzen, um auch in gewachsenen Strukturen leistbaren Wohnraum zu schaffen. Das 3,7 ha gro?e ehemalige Betriebsgel?nde der H?rbiger-Ventilwerke (das Unternehmen ist inzwischen in die Seestadt Aspern gezogen) z?hlt zu jenen ?innerst?dtischen Stadterweiterungsgebieten" in Simmering, die sich heute als dichte Wohnquartiere pr?sentieren. Wo früher Ventile und Kompressoren hergestellt wurden, sind nun auf von unterschiedlichen Bautr?gern entwickelten Liegenschaften insgesamt 506 gef?rderte Mietwohnungen bzw. Wohnungen mit ?Superf?rderung Smart" zur dichten Packung gefügt. Ein Baujuwel aus den 1960er-Jahren - die Evangelische Glaubenskirche von Roland Rainer - hat im neuen Bebauungskontext (fünf hohe Punkth?user, zwei niedrigere Spangen) seine introvertierte Pr?senz nicht eingebü?t und durch die Anlage eines kleinen Platzes sogar etwas mehr Luft erhalten.
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