Diese Kolumne entsteht aus dem Corona-Home-Office - umso mehr muss es in einer solchen Situation darum gehen, wie zukünftig die Stadt vermehrt nicht nur durch Expertinnen hinter ihren Schreibtischen bestimmt wird, sondern auch durch Bewohnerinnen, Jugendliche und ?ltere -kurz gesagt durch alle, die von Stadtentwicklung betroffen sind. Der heutige Auftritt ist demnach nicht die Gerechtigkeitsliga oder die Liga der au?ergew?hnlichen Gentlemen, sondern die Urbane Liga. Es handelt sich dabei nicht um einen neuen Kinofilm, sondern um ein Projekt, mit dem das Wirken junger Erwachsener im Bereich der Stadtplanung gest?rkt wird, gef?rdert durch das deutsche Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Das Münchner Büro Stadtstattstrand ist Auftragnehmer für die Liga, die Projektschmiede, Ideenlabor und Netzwerkplattform sein will. Es geht darum, in einem politischen Handlungsfeld, das von Experten im fortgeschrittenen Alter bestimmt wird, Mitsprache und Eingriffsm?glichkeiten für Junge zu er?ffnen - nicht zuletzt, um Visionen der zukünftigen Stadt zu entwickeln. Die Urbane Liga versteht sich dabei als Schule des politischen Handelns, in der über zun?chst zwei Jahre Projektlaufzeit in vier Denklaboren über urbane Herausforderungen für die Stadt von morgen diskutiert wurden. Dabei ging es um Mitwirkung, Zugang zu Fl?chen, Gemeinwohlorientierung sowie Kooperation mit Politik und Verwaltung. Eingeladen waren jeweils junge Akteure zwischen 17 und 27 Jahren. Ein Produkt der Arbeit ist der F?cher ?Werkzeuge der Mitgestaltung", der vielf?ltige Handlungsans?tze in der Stadt kurz erl?utert: vom 1:1-Prototyping über die Commons Kitchen bis zum Fl?chenpool, von den Immovielien (architek-tur.aktuell 1-2/2020) über den Jugendgemeinderat und das Reallabor bis zum Mapping sind Werkzeuge kurz erkl?rt und mit Beispielen belegt, die von Jugendlichen eingesetzt werden k?nnen - die aber vor allem auch von St?dten genützt werden sollen, um Jugendliche verst?rkt einzubinden. Aus dem ersten Liga-Jahrgang 2018/19 entstand der ?Kodex Kooperative Stadt" als Aufruf zur gemeinsamen Stadtgestaltung mit insgesamt zehn Thesen bzw. Forderungen: St?dte sollen Initiativen als Sprachrohr der Gesellschaft an Entwicklungsprozessen beteiligen, Dialogkultur und Experimentierr?ume entwickeln, eine Kultur der Erm?glichung entstehen lassen und soziokulturelle Aktivit?ten genauso wichtig nehmen wie wirtschaftliche.
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