Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wann ich mich zum ersten Mal mit Plattentektonik besch?ftigt habe: Zu meinem Abitur im Jahr 1977 hatte mir meine Schule das Buch "Planet im Meer der Zeit" (Deutsche Verlags-Anstalt DVA, 1976) von Heinz Haber geschenkt, in dem dieser Prozess ausführlich, anschaulich und in mitrei?ender Weise plausibel beschrieben wird. (Dieses Buch war einer der Gründe, warum ich mich damals für das Studium der Geographie entschied.) Im Erdkundeunterricht der sp?ten 60-er und frühen 70-er Jahre hatten wir zwar schon von den Urkontinenten Laurasia und Gondwana geh?rt, und auch der Begriff "Pang?a" mag in diesem Zusam-menhang gefallen sein - aber der Mechanismus, mit dem das heutige Gesicht unserer heutigen Erde geformt wurde, schien zumindest in den (leider ja oft veralteten) Lehrbüchern zu fehlen. Selbst die zu dieser Zeit mit Sicherheit schon nicht mehr haltbare "Bratapfeltheorie" - eine durch die Abkühlung des Planeten verursachte "Schrumpelung" der Erdoberfl?che, die der ?sterreichische Geologe Eduard Suess (1831 - 1914; ihm verdanken wir auch den Begriff "Gondwana") als Mechanismus für die Auffaltung der Gebirge postuliert hatte - wurde hier noch ins Spiel gebracht und uns Schülern als gleichwertig neben Alfred Wegeners (1880 - 1930) Kontinentaldrift-Hypothese pr?sentiert, die zu diesem Zeitpunkt ihrerseits schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt war.
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