Die gewünschte Farbabstufung organischer Fluoreszenzfarbstoffe wurde bisher durch Mischen mehrerer, auf verschiedenen Wellenl?ngen fluoreszierenden Molekülen eingestellt. Solche Farbstoffe emittieren sichtbares Licht, wenn sie mit Ultraviolettstrahlung angeregt werden. Die emittierten Photonen sind dabei immer energie?rmer als die anregende Strahlung (vgl. NR 4/2021, S. 208). Es ist bekannt, dass die Fluoreszenzfarbe und Fluoreszenzintensit?t eines Fluorophors (d.h. einer fluoreszierenden organischen Substanz) vom L?sungsmittel abh?ngt. Insbesondere ist die Rotverschiebung des Fluoreszenzlichts abh?ngig von der Elektronendonor-Aktivit?t des L?sungsmittels. Dies zeigt der Vergleich der L?sungsmittelreihe Benzol-Toluol-Xylol-Mesitylen (d. h. Benzol und seine Derivate mit einer, zwei bzw. drei Methylgruppen); mit letzterem erzielt man die st?rkste Rotverschiebung. Um diesen Effekt bei fluoreszierenden Festk?rpern zu duplizieren, wurde eine Reihe von unterschiedlichen, aber aus ?hnlichen Komponenten bestehenden Styrolpolymeren mit einem Fluorophor verbunden. Wie erwartet entstanden verschiedene Fluoreszenzfarben durch Ver?ndern von drei molekularen Parametern: Substituenten am Monomermolekül, Endgruppen des Polymermoleküls und Kettenl?nge des Polymers. Die Farbpalette der dabei entstehenden Fluoreszenz reichte von Blau über Grün bis Gelb; eine Ausweitung auf Rot sollte m?glich sein, wurde aber noch nicht erreicht. In jedem Fall ging man von einem Fluorophor aus, der an zwei Stellen mit Polystyrolketten [Poly (1 -phenylethylen)] verbunden war. Das Experiment ergab, dass die Fluoreszenzfarbe vom r?umlichen Ladungstransfer vom Polymerteil zum Fluorophor abh?ngt, was durch quantenchemische Modellrechnungen best?tigt wurde. Beim Fluorophor handelte es sich um Naphthalindiimid-Dibromid, das als Elektronenakzeptor fungierte; der Elektronendonor war die damit verbundene Polystyrolkette, wobei die π-Elektronen der n?chstgelegenen Benzolringe von besonderer Bedeutung zu
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