Social Media ist nicht nur ein Ort, an dem Menschen ihre Vorurteile n?hren oder Teenies ihren Lieblingsstars folgen, sondern es ist auch ein riesiges Feld für Kreativit?t. Diesem virtuellen Raum folgte schlie?lich die fast 200 Jahre alte Institution des Yorkshire Museum in Gro?britannien, dessen Sammlung von Naturwissenschaften und Arch?ologie bis hin zur mittelalterlichen Geschichte reicht. Bereits vor etwa einem Jahr stürzte sie sich mit dem Hashtag #Curatorbattle in die digitale Welt: Auf Twitter sollten sich angesprochen gefühlte internationale Kuratorinnen spezielle Objekte posten. Der ?Kampf" besteht darin, beispielsweise das langweiligste, frechste, sch?nste, gruseligste oder t?dlichste Objekt zu posten und den Vergleich mit anderen Objekten zu suchen - selbstverst?ndlich mit jenen, die zum gleichen Thema von anderen Kuratorinnen beigesteuert werden. Dabei wird eruiert, welche Objekte besonders viel Anklang finden. Gro?e Sammlungen aus der ganzen Welt nahmen teil - so traten im Kampf um das gruseligste Objekt folgende gegeneinander an: eine Perücke aus dem Grab einer antiken R?merin, eine aus verschiedenen Lebewesen zusammengesetzte ?Meerjungfrau", ein mumifizierter Fu? aus dem Andy-Warhol-Museum oder ein Sarg mit Luftzufuhr - falls der Eintritt des Todes zweifelhaft ist - von den US National Archives. Weitere Wettk?mpfe wurden um den besten Museumshintern ausgetragen - das Spektrum reichte von antiken r?mischen Marmorges??en über die Rückseiten von Sumoringern, gemalt von dem berühmten Hokusai, bis zu einem Multiple aus den 1970er Jahren von der Kunsthalle Bremen, das eigentlich aus einer abstrakten Form besteht (wenn auch mit hoher Hinternhaftigkeit). Aus besonders relevanter Museumsperspektive reiht sich #Fantas-ticFakes in die Liste der Museums-Hashtags: Beispiel dafür ist der Twitter-Verweis auf Flint Jack, der massenweise nachgeahmte steinzeitliche Pfeilspitzen aus dem 19. Jahrhundert herstellte, sowie gef?lschte Keilschrifttafeln und r?mische Münzen. Die Aktion entstand aus der Corona-Not, die zu Museumsschlie?ungen rund um den Globus führte. Viele Sammlungen suchten in Form der sozialen Medien den digitalen Weg zu ihren Besucherinnen - um zumindest so ihre virtuellen Sammlungen unter die Leute zu bringen. Dass dies zu ganz neuen, in physischen Ausstellungen kaum realisierbaren Verbindungen zwischen den Objekten führte, war wohl nicht der Zweck - aber so entstanden im Austausch zwischen den Beitragenden kurzfristige globale Online-Ausstellungen, die auch Monate sp?ter nachbetrachtet werden k?nnen.
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