Seit einigen Jahren sind die immer ?fter auftretenden sehr hei?en Sommermonate Anlass für verschiedene Formate, um die Entwicklung, das hei?t vor allem Aufheizung des Klimas der Erde zu visualisieren. Prototypisch dafür stehen die War-ming Stripes des englischen Klimaforschers Ed Hawkins, die bereits von 2018 stammen. Zwischen blau und rot changierende ?Barcodes", die j?hrlichen Durchschnittstemperaturen global oder für bestimmte Orte seit Beginn der Messgeschichte zeigen. Seine Darstellung der globalen Temperaturen von 1850 bis 2017 ist besonders eindrücklich, sie beginnt dunkelblau, wechselt nach etwa 90 Jahren zu zartblau, um dann, vor etwa 25 Jahren, sehr abrupt rot zu werden. Seine Darstellung Wiens von 1775 bis 2017 zierte vor drei Jahren die Titelseite der Wiener Zeitung: In Wien gab es im 19. und frühen 20. Jahrhundert einige warme Jahre, die sichtbar sind, aber auch hier ist der abrupte Wechsel zu rot am Ende der Skala mehr als deutlich. Jüngeren Datums ist das Klima-Analogie-Tool von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der Europ?ischen Union. Man w?hlt einen beliebigen Ort auf der Welt, dann wird auf einer Weltkarte gezeigt, wie das Klima an diesem Ort sich in den kommenden 30, 50 oder 70 Jahren voraussichtlich entwickeln wird, und wie es 1990 im Vergleich zu heute war. Beispielsweise ist Wien 2050 mit der Krim heute vergleichbar, 2070 mit dem heutigen Lleida in Nordspanien und 2090 mit Shamkir in Aserbaidschan - und ?hnlich wie 1990 in Wien ist es heute im Traisental in Nieder?sterreich. All das ausgehend von der Annahme, dass ?begrenzte Gegenma?nahmen" gegen die Klimakrise umgesetzt werden, also aus heutiger Sicht ein realistisches, vielleicht sogar optimistisches Szenario. ?hnliche Vergleiche werden auch für keine und intensive Gegenma?nahmen dargestellt. Drei kalifornische Klimaforscher haben jüngst ein weiteres interessantes Visualisierungswerkzeug publiziert, das die weltweiten Temperaturentwicklungen von 2004 bis 2014 mit Fokus auf den Unterschied zwischen St?dten und ihrem Umland darstellt. So war Wien im Sommer 2014 nachts und tags um jeweils ca. 6 Grad Celsius w?rmer als zehn Jahre vorher, w?hrend sich die Wintertemperaturen nur um etwa ein bzw. zwei Grad ver?ndert haben. Im Vergleich: In Tulln gab es in dieser Zeit kaum Ver?nderungen, in Paris sieht der Sommer ?hnlich aus wie in Wien, dafür wurde der Frühling noch hei?er (plus 8 Grad untertags).
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