Die Corona-Pandemie führt uns seit 2020 drastisch vor Augen, wie unsicher die Welt ist, in der wir leben. Menschen erfahren sich ganz direkt als verwundbar - in ihrem Leben, ihrer wirtschaftlichen Existenz, im Blick auf ihre Lieben und ihre Gemeinschaften. Die Medien sind voll vom endlosen Geschw?tz derer, die behaupten, Bescheid zu wissen, und derer, die zwar Entscheidungsbefugnisse haben, aber kein zul?ngliches Wissen über das Virus. Das zentrale Problem aber, um es mit dem Wirtschaftsnobelpreistr?ger Paul Romer zu sagen, ist die Ungewissheit. Angesichts der dramatischen Umweltver?nderungen durch die globale Erw?rmung wird die Pande-mie zur kleinen Vorspeise für ein gro?es Menü. Vorgesetzt wird uns eine nie dagewesene Ungewissheit über die Zukunft, letztlich die Zukunft der Erde. Wenn ich h?re, wie sich Kolleginnen und Kollegen eifrig über Effekte der Behandlung austauschen, die sie politischen Themen oder Umfrageexperimenten angedei-hen lassen, kommen sie mir vor wie G?rtner -wo doch die t?glichen Nachrichten Szenen aus dem Dschungel bringen. Mein politischer Instinkt sagt mir, dass sich, wer zu Internationalen Beziehungen forscht, nicht allein mit Gartenarbeit besch?ftigen sollte. Viele bedeutsame Ereignisse in der Weltpolitik kommen v?llig überraschend für die, die besondere politische Sachkenntnis für sich beanspruchen. Die Wahrheit liegt allzu oft in der Ungewissheit.
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