Das erste Zitat fiel in einer Besprechung des von dem Geographen Erich von Drygalski (1865-1949) mit herausgegebenem vielb?ndigem Werk zur ersten deutschen Südpolar-Expedition. Nachdem Drygalski schon Anfang der 1890er Jahre eine Gr?nland-Expedition geleitet hatte, beauftragte ihn einige Jahre sp?ter das Reichsministerium des Inneren mit einer Antarktis-Forschungsreise. Welchen Auftrag Drygalski tats?chlich hatte, ist nicht ganz klar: Vordergründig sollte die nur achtk?pfige wissenschaftliche Besatzung allerlei zoologische, botanische, geologische und meteorologische Daten sammeln, was sie auch sorgf?ltig tat - etwa mit einem, damals hochinnovativen Fesselballon, von dem aus der sp?ter so bezeichnete Gauβ-berg (benannt nach dem Expeditions-Groβsegler Gauβ), ein ehemaliger Vulkan, entdeckt wurde. Die genannte Monographie ist beredtes Zeugnis akribischer Forschungst?tigkeit. Doch sicherlich erhoffte sich das Deutsche Reich durch eine solche Expedition in eine aufgrund extremer K?lte kaum zug?ngliche, lebensgefahrliche Region der Erde, in die sich etwa seit 1820 nur wenige britische und franz?sische Seefahrer gewagt hatten, mehr - zumindest international an Achtung als Groβmacht zu gewinnen. Jedenfalls hatte die Mannschaft, nachdem sie im Sommer 1901 von Kiel ausgelaufen und nach zwei Jahren wieder zurückgekehrt war, nicht nur unbekanntes Gebiet des antarktischen Kontinents südlich der Kerguelen erforscht, sondern auch einen neu entdeckten Küstenabschnitt im Osten für das Deutsche Reich als ?KaiserWilhelm-II. -Land" reklamiert. M?glicherweise hatte sich die deutsche Regierung sogar irgendwelchen wirtschaftlichen oder milit?rischen Nutzen erhofft, der sich aber nicht abzeichnete. Dieser stand aber knapp 30 Jahre sp?ter in der dritten deutschen Antarktis-Expedition im Fokus: 1938/39 sollten im Auftrag Hermann G?rings in den antarktischen Gew?ssern Fanggründe für die deutsche Walfangflotte gesichert werden, um den Import technischer Fette und Nahrungsfette
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