Die Bedeutung von Elektro-PKW für den Individualverkehr in Deutschland nimmt zügig zu, sodass sich mit Blick auf die Stromversorgung u. a. die Frage stellt, welche Auswirkungen Ladevorg?nge dieser Fahrzeuge auf die Stromnetze haben. Ziel dieser Studie ist es, die von Elektrofahrzeugen durch ungesteuerte Ladevorg?nge an Heimladepunkten verursachten Lastbeitr?ge abzusch?tzen und ein Berechnungswerkzeug zur Anwendung in der Netzplanung zu entwickeln. Bei kleinen Kollektiven von unter fünf Ladepunkten muss mit hinreichender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass innerhalb des Simulationszeitraums zumindest kurzzeitig alle Ladepunkte genutzt werden und sich ein Gleichzeitigkeitsfaktor von eins ergibt. Mit zunehmender Kollektivgr??e wird es jedoch immer unwahrscheinlicher, dass alle Ladepunkte des Kollektivs gleichzeitig aktiv sind, sodass der Gleichzeitigkeitsfaktor anf?nglich sehr schnell und mit zunehmender Ladepunktzahl langsamer abnimmt. Er betr?gt in der untersuchten Basis-Variante mit einer Ladeleistung von 11 kW bei einer Kollektivgr??e von 10 Ladepunkten 0,6, bei 20 Ladepunkten 0,35, bei 50 Ladepunkten 0,26 und bei 150 Ladepunkten noch ca. 0,17. Für die Netzdimensionierung ist allerdings nicht der Gleichzeitigkeitsfaktor an sich relevant, sondern der resultierende Leistungsbeitrag, der sich aus der Multiplikation von Gleichzeitigkeitsfaktor, Anzahl der Ladepunkte und Ladeleistung ergibt. Auch wenn der Gleichzeitigkeitsfaktor und der spezifische Lastbeitrag je Ladepunkt mit zunehmender Anzahl der Ladepunkte sinken, steigt der absolute Leistungsbeitrag mit der Anzahl der Ladepunkte kontinuierlich an. Zus?tzlich muss bei der Netzdimensionierung die zeitliche Korrelation des Lastbeitrags durch Ladevorg?nge mit der sonstigen Last beachtet werden. Aus dem verwendeten Tagesnutzungsprofil l?sst sich schlie?en, dass die meisten Ladevorg?nge zwischen 16 und 18 Uhr beginnen. Angesichts von Ladedauern im Stundenbereich f?llt der durch Ladevorg?nge verursachte Leistungsbeitrag mit der Abendspitze der sonstigen Haushaltslast zusammen und erh?ht damit in Netzbereichen mit überwiegendem Haushalts-nachfrageprofil die zeitgleiche H?chstlast praktisch vollst?ndig um diesen Leistungsbeitrag.
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