Der SPNV in Deutschland ist in den Jahren nach der Regionalisierung, die im Zuge der Bahnreform zum 1. Januar 1996 in Kraft getreten ist, von den seitdem zust?ndigen L?ndern stetig verbessert worden. Pr?gend für die Angebotsgestaltung sind heute landesweite Stundentakte, die oft auch schon zeit- und/oder abschnittsweise weiter verdichtet sind und zumeist über die Abendstunden und an den Wochenenden durchgehalten werden. Die ebenfalls im Zuge der Bahnreform durch Zusammenschluss der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn gegründete Deutsche Bahn AG hatte kurz zuvor (1995) mit dem Angebot ?Sch?nes Wochenende Ticket" eine bundesweite Marketinginitiative zur F?rderung des SPNV angesto?en, die auf au?erordentlich hohe Resonanz bei der Bev?lkerung gesto?en war. Die damaligen Erkenntnisse zur Nachfrageentwicklung zeigten, dass nach dem Flatrate-Prinzip gestaltete und hinsichtlich ihrer Nutzungsbedingungen maximal vereinfachte Tarife geeignet sind, die Nachfrage weit jenseits aller bislang vorliegenden Erfahrungen zu steigern. Als dann die Fahrpl?ne Schritt für Schritt im Sinne integrierter Taktfahrpl?ne umsteigefreundlich vernetzt wurden war ein - unbeschadet kleinerer Lücken - bundesweites Gesamtangebot aufgestellt, das ohne zu übertreiben als epochal bezeichnet werden darf. Nie zuvor hatte es - von S-Bahn-Netzen in Ballungsr?umen abgesehen -je ein so gutes und gut genutztes SPNV-Angebot in Deutschland gegeben. Die Entwicklung der Nachfrage zeigt in manchen Segmenten fast überw?ltigende Erfolge wie z.B. die (Wieder-)Entdeckung der Bahn im Freizeit- und Erholungsverkehr. Zahlreiche vordem (sehr) schwach ausgelastete Nebenstrecken weisen heute eine kr?ftige und stabile Frequenz auf, und wo früher am Wochenende fast gar nichts los war verzeichnet die Statistik heute oft die nachfragest?rksten Tage. Damit best?tigten sich ein weiteres Mal bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England gewonnene Erkenntnisse, wo Southern Railways unter dem Schlagwort ?You buy the ticket, we do the rest" erstmals mit getakteten und vernetzten Fahrpl?nen zu günstigen Zeitkartentarifen nicht nur wesentlich mehr Fahrg?ste anziehen, sondern auch die Erl?se aus Fahrscheinverkauf steigern konnte. Von da ziehen sich die Kriterien der Erfolgssteigerung stabil wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte: Die Wege zu hoher Potenzialaussch?pfung sind bekannt. Dieter Ludwig, unvergessener Innovator des ?ffentlichen Verkehrs über fast vier Jahrzehnte, pflegte die Grundlage des Erfolgs im ?PNV und SPNV in wenigen Worten zusammenzufassen: schlicht der beste ?PNV sei auch immer der wirtschaftlichste.
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