Trotz der im Juni verabschiedeten Frauenquote hinkt Deutschland beim Thema Gleichstellung hinterher. Zwar wird eine h?here Erwerbst?tigkeit von Frauen immer st?rker gefordert, gleichzeitig fehlt es an allen Enden: an Kitas, an Ganztagsschulen, an sozialversicherten und ordentlich bezahlten Stellen für Mütter, an einer fairen Aufteilung von unbezahlter Sorge-, Erziehungs- und Haushaltsarbeit, an Unterstützung für Alleinerziehende und jene, die nicht in der ?klassischen" Familie leben. Viele politische Anreize gehen in die falsche Richtung. Dazu geh?rt das Ehegattensplitting, umstritten seit Langem. Und ein Relikt im internationalen Vergleich. Einige Parteien m?chten es deshalb reformieren. Zu klar zeigt die Forschung, welche Fehlanreize das heutige Splitting setzt. Die Lebensverlaufsforschung und die Verhaltens?konomie belegen, dass Paare meist das Hier und Jetzt maximieren, die langfristigen Folgen bestimmter Entscheidungen dabei aber nicht bedenken. Meist sind es die Frauen, die dabei verlieren, etwa Unabh?ngigkeit und Absicherung im Alter.
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