Stefan, das hier ist ein Paradies, und wir fliegen gerade mittendrin!" Dieser Ausruf kommt mir spontan über die Lippen, als wir auf unserem letzten Flug in 6400 Metern über den Wolken im Dauersonnenschein die Herrlichkeit des Wellenfliegens nahe Jeseník genie?en. Und wenn es das eigentliche Paradies im rein christlichen Sinne nicht ist, dann ist es zumindest ein privilegierter Logenplatz an der Sonne. Ganz ehrlich, diese Art des Segelfliegens ist in vielerlei Hinsicht einfach der Hammer! Protagonisten des Geschehens sind an erster Stelle die langgestreckten Schwerewellen, die sich idealerweise bei südwestlichen Winden entlang der H?henzüge von Altvater-, Adler-, Eulen- und Riesengebirge ausbilden. Sie liefern dabei zuverl?ssige und starke Aufwinde, die oft bis 7000 Meter H?he reichen. Spielwiese respektive unser Kinosaal ist das weitr?umige, dauerhaft von September bis M?rz und von Sunrise bis Sunset als Tem-porary Segregated Area, kurz TSA, eingerichtete Wellenfluggebiet, das eine Ausdehnung von rund 230 mal 50 Kilometer hat und dessen Obergrenzen von FL 215 bis FL 235 reichen. Dass sich hier mit guten Ortskenntnissen und Wellenflugerfahrung au?ergew?hnliche Streckenflüge unterbringen lassen, beweist eindrucksvoll der bisher weiteste Flug vom Mi-kulovice Airport nahe Jesenfk aus: Die beiden Lokalmatadoren David Tempel und Martin Pohl nutzten die bombige Wetterlage am 30. Oktober 2021, um mit dem Arcus des LSV Gifhorn in einem Jojo dreimal zur Schneekoppe im Riesengebirge und zurück zu fliegen. Dabei legten sie im H?henband zwischen 4000 und 6000 Metern 1161 Kilometer mit einem Schnitt von 140 Kilometern pro Stunde zurück. Respekt!
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