Mittels Vignettenansatz wurde in zwei Studien der Einfluss der sexuellen und Geschlechterrollenorien-tierung auf die Zuschreibung von elterlicher Kompetenz und Adoptionseignung untersucht. In vorherigen Studien konnte wiederholt gezeigt werden, dass Homosexuelle insbesondere dann diskriminiert werden, wenn sie gegen traditionelle Geschlechterrollen verstoβen. In Studie 1 (N = 404) wurden den Versuch-spersonen nacheinander die Partner eines lesbischen, schwulen oder heterosexuellen Paars vorgestellt, das ein Kind adoptieren mochte. Das Paar wurde hinsichtlich der Geschlechterrollen als heterogen beschrieben-ein Partner als weiblich-kommunal, der/die andere als mannlich-agentisch. In Studie 2 (N = 516) wurden beide Partner gleichzeitig vorgestel das Paar hatte entweder eine heterogene (wie in Studie 1) oder homogene Geschlechterrollenorientierung (d.h. beide Partner wurden als weiblich-kommunal oder mannlich-agentisch beschrieben). Studien 1 und 2 zeigten konsistent, dass die Zuschreibung von elterlicher Kompetenz und Adoptionseignung lediglich von der Geschlechterrollenorientierung abhing. Weiblich-kommunale Partner (Studie 1) bzw. Paare (Studie 2) wurden als kompe-tentere Eltern wahrgenommen und dementsprechend als geeigneter für eine Adoption. Erwartungskontr?r spielte die sexuelle Orientierung keine Rolle für die Zuschreibung von elterlicher Kompetenz und Adoptionseignung. Offensichtlich kommt es-in Zeiten zunehmender Akzeptanz von Homosexualit?t sowie involvierter Elternschaft-auf weiblich konnotierte kommunale (vs. m?nnlich konnotierte agen-tische) Qualit?ten an, wenn es um die Beurteilung künftiger Eltern geht.
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