Onur Erdur erhellt in seinem vorzüglichen, aus seiner Dissertation an der ETH Zürich hervorgegangenen Buch den seinerseits sehr lebhaften Austauschraum zwischen den Diskurslandschaften des philosophischen und des biowissenschaftlichen Wissens in Frankreich von - en gros - 1960-1980. Dabei entwirft der Autor mit sensibler Hingabe an die genealogischen Ver?stelungen und Querverbindungen der Geschichte, die er erz?hlt, und zugleich mit sanfter Ironie gegenüber deren Protagonisten ein schattierungsreiches Tableau jener intellektuellen Szenerie, in der im Frankreich der 1960er Jahre die Wissenskorpora der Philosophie, der Wissenschaftsgeschichte und der von ihnen reflektierten Einzelwissenschaften zusammen- und ineinandergeflossen sind, um sich gegenseitig zu potenzieren und in Frage zu stellen.
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