Individuenreiche Vorkommen des Spreuschuppigen Milzfarnes (Asplenium ceterach L.) an Stutzmauern alter Eisenbahnstrecken an Mosel und Sauer

摘要

Das Verbreitungsgebiet des Spreuschuppigen Milzfarnes (Asplenium ceterach L.) in Deutschland liegt in den klimatisch begunstigten Flusstalern von Mittelrhein, Lahn, Mosel und Nahe. Die bisher beschriebenen Populationen sind oft individuenarm und kleinflachig. Sie gedeihen in Spalten von Felsen sowie sekundar an alten Mauern. Mit dem Ausbau der Eisenbahnstrecken an Mosel und Sauer vor 100 und mehr Jahren musste eine groBe Zahl von Stutzmauern errichtet werden. Im vorliegenden Beitrag wird uber individuenreiche Populationen an solchen meist gut erhaltenen Mauern auBerhalb der Siedlungsbereiche berichtet. An den sechs beschriebenen Mauerstandorten wachsen zwischen 60 und 800 Pflanzen des Milzfarnes. Die Bedeutung der Exposition der Mauern fir das Gedeihen des Fames und die Verteilung der Pflanzen uber die Mauerflache in Abhangigkeit der Mauerneigung wird diskutiert. Es wird versucht, fur die heutige Bestandssituation eine GrnBenklassifikation nach der Individuenzahl vorzunehmen. A. ceterach wird an den Stutzmauern entlang der Eisenbahnstrecken im Untersuchungsbereich als kaum gefahrdet eingestuft. Gefahrdungen fiir die Art entstehen durch Veranderungen der Mauerstruktur und durch Sukzession, besonders an schragen Mauern. Im untersuchten Bereich kommt der Milzfarn nicht nur in Fugen von Mauern und Spalten von Felsen vor, sondern auch, aus Moospolstern herauswachsend, auf glatten Mauerdeckplatten und ebenen, fugenfreien Felssimsen.