Öffentlicher Verkehr in Corona-Zeiten

摘要

Noch vor wenigen Wochen war die Welt des Öffentlichen Verkehrs so rosig wie lange nicht. Die Bundesregierung hatte endlich erkannt, dass die Pariser Klimaziele nur erreichbar sind, wenn weniger Auto und mehr Bus und Bahn gefahren wird. Dazu wurden im Koalitionsvertrag große Ziele verankert und dem Sektor viel Geld in Aussicht gestellt. Die ohnehin in den letzten Jahren gewachsenen Fahrgastzahlen sollten nochmal stark ansteigen. Einige Politiker forderten sogar den kostenlosen ÖPNV, worauf sofort ein Aufschrei der Verkehrsbetriebe folgte, dass man erstens auf die Fahrgeldeinnahmen angewiesen sei, bzw. diese kompensiert werden müssten, aber man selbst dann nicht in der Lage wäre die dann zu erwartenden hohen Fahrgastzahlen zu transportieren, da die nötigen Kapazitäten fehlten. Die Deutsche Bahn hat begonnen mit Bundesmitteln die Schwachstellen Ihres Netzes zu beseitigen und propagierte gleichzeitig die stärkere Digitalisierung der Eisenbahn, um, ohne mehr Gleise bauen zu müssen, was nach deutschem Planungsrecht heutzutage Jahrzehnte dauert und viel Geld kostet, mehr Züge auf ihrem Netz fahren zu können. Daneben gab es Bestrebungen der Branche durch längere Züge, längere Wagen (= weniger Übergänge), Doppelstockwagen, filigranere oder weniger Sitze etc. die Kapazitäten der Züge zu erhöhen. Alles ging nur in die eine Richtung: Mehr Fahrgäste.