Nachklärbecken (NKB) waren aufgrund ihrer zentralen Bedeutung im Abwasserreinigungsprozess schon immer Gegenstand von Forschungsarbeiten. Ziel war es stets, die komplexen Prozesse in diesem Becken besser zu verstehen und für die Praxis verfahrenstechnische wie auch bautechnische Empfehlungen zu erarbeiten. Die Forschungsarbeiten verliefen dabei auf der Seite der Versuchs- und Messtechnik /1/, /2/ wie auch auf der Seite der Computersimulationen /3/, /4/. Der letztgenannte Bereich lässt sich dabei noch unterteilen in die Computersimulationen, die auf Basis der so genannten 0-dimensionalen Rührkesselmodelle durchgeführt werden und deren Anliegen die gesamte Betrachtung einer Kläranlage darstellt. In diesen präsentiert dann das Nachklärbecken nur einen Modellbaustein. Eine weitere Möglichkeit von Computersimulationen stellen die räumlich hochauflösenden Simulationen dar, die sich gezielt mit der Beschreibung der Prozesse in einem Reaktor beschäftigen und auf deren Basis detaillierte Systemanalysen und Optimierungen erfolgen können. Im Rahmen dieses Artikels werden messtechnische als auch simulationstechnische Untersuchungen des Nachklärbeckens der Kläranlage Miesbach vorgestellt. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Methoden, aber auch ihre Verknüpfung untereinander zu verdeutlichen sowie ihren Nutzen im Rahmen von Auslegungen und Optimierungen darzustellen.
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