Zu einem neuen Phänomen der Verbundverwaltung im Europäischen Bankenaufsichtsrecht

摘要

Am 4. November 2014 hat sich die Architektur der Europäischen Bankenaufsicht grundlegend geändert. Seit diesem Tag greift die Zuständigkeitsverteilung des einheitlichen Auf sichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism - SSM), der durch die Verordnung (EU) Nr. 1024/2013 des Rates (SSM-VO) als eine Säule der sog. Bankenunion errichtet wurde. In ihm ist die Zuständigkeit für die Aufsicht über Kreditinstitute, die vormals bei den Mitgliedsstaaten lag, zwischen der EZB und den nationalen Behörden (National Competent Authorities - NCAs) der teilnehmenden Mitgliedstaaten neu verteilt. Die EZB nimmt damit nunmehr gewichtige Aufsichtsaufgaben unmittelbar wahr. Hintergrund dieser Ausweitung ihres Einsatzbereichs ist unter anderem die in Reaktion auf die sog. Finanzkrise aufgekommene Hoffnung, mit einer Hochzonung der Aufsichtskompetenzen ließe sich die Aufsicht über die vernetzte (europäische) Bankenlandschaft effektivieren und kohärenter gestalten, um so zur Stabilität des Finanzsystems der Union beizutragen.