Deutschland ist ein Stammabteilungsland. Nirgendwo sonst gibt es so viel Hosen, Strick, Mäntel und Jacken ordentlich in reih und Glied präsentiert. Jahrelang haben die Umsätze in diesen Abteilungen gestimmt, deshalb gab es keinen Grund für Veränderungen. Im Gegenteil, die Einkäufer haben ihr Feld verteidigt und streng darauf geachtet, dass ihr Produkt nicht auf fremden Feldern Früchte trug. Diese Zeiten sind nun vorbei. Wolfgang Mosebach von Ludwig Beck in München: „Die Entwicklung ist noch gravierender, als ich es vor einem Jahr gedacht habe. Die Kundin vagabundiert im Laden. Ihr ist die Stammabteilung eindeutig zu langweilig geworden. Sie will Bilder sehen, Ideen vermittelt bekommen." Diese Erfahrung wird landauf, landab in den großen Häusern gemacht. Das wichtigste Thema bei den Einkäufern ist derzeit der Umbau der Sortimente. Da gibt es eine Menge Ideen, aber noch keine perfekte Lösung. Schließlich können große Häuser nicht von oben bis unten Kombis zeigen. Zudem gibt es in den verschiedenen Produktfeldern unterschiedliche Anforderungen. Eine Outdoor-Fläche hat zu bestimmten Zeiten nach wie vor ihre Berechtigung. Wenig wird bisher noch an Hosen-Abteilungen gerüttelt. Wenngleich auch dort mehr passieren soll. Beck löst im Januar die Stammabteilung Röcke und Blusen auf. Damit stehen die Münchner nicht alleine da. Strick und Hosen werden vielerorts zusammengefasst, Röcke werden in die Strickabteilung gehängt. Blusen sollen in Modebildern stärker punkten.
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