Wie das Hoheitsgebiet einer deutschen Gewerkschaft sieht das hier nicht aus. Zwischen den Glas-Gebäuden der Amazon-Zentrale in München stehen junge Leute -gern mit aufgeklapptem Laptop in der Hand und rauchend - mit dem Hausausweis am Bändchen um den Hals. So wie bei den meisten anderen Online-Händlern auch, tragen sie zumeist Pulli, selten Sakko: die neue Handelswelt. So kann es kaum verwundern, dass die Gewerkschaft Verdi ihren Kampf für einen Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel bei Amazon nicht hier, sondern an Logistikstandorten wie Bad Hersfeld und-Leipzig kämpft. Seit April schon gibt es immer wieder Streiks. „In der Sekunde, in der Amazon in Verhandlungen einwilligt, sitzen wir am Tisch und stehen nicht mehr vor der Tür", bietet Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middecke an.
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