Wer sich mit Produktfälschungen aus China beschäftigt, den wundert nichts mehr. Sie kopieren dort alles: Tempo-Taschentücher, Geräte zur Stoßwellentherapie und Viagra-Pillen. Optik ähnlich, Qualität desaströs. Daher ist es nur konsequent, wenn die Chinesen auch die Distributionskanäle nachbauen: Läden von Handelsunternehmen. Imitate von Ikea-Läden gab es ja schon. Nun hatte es dm-Drogeriemarkt erwischt. In einem Center in der nordchinesischen Stadt Shenyang gab es eine Filiale der badischen Drogeriekette. Ein Foto in der „Wirtschaftswoche" bewies es: dm-Logo über der Tür, ebenso der Unternehmens-Slogan: „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein." Mittlerweile haben die Fälscher alles entfernt, der Laden war eine Zeit lang nackt (siehe Foto). Ein bisschen stolz kann dm auf die Fälschung freilich schon sein, denn nur Gutes wird kopiert. Die Karlsruher sollten daher über einen Markteintritt in China nachdenken, die Marke ist dort ja bereits ganz gut eingeführt. Doch Vorsicht bei den Beschaffungskanälen vor Ort: Vieles ist falsch.
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