Die Metro-Tochter Real hat den Ausstieg aus der Tarifbindung verkündet. Laut Metro-Chef Olaf Koch entsteht durch den Flächentarifvertrag gegenüber der Konkurrenz ein Personalkostennachteil bis zu 30 Prozent. Von solchen Unterschieden geht auch das Münchener Ifo-Institut aus, das die Lohnentwicklung im Groß- und Einzelhandel unter die Lupe genommen hat. „Die Personalkosten von tarifgebundenen Betrieben im deutschen Einzelhandel liegen zwischen 25 und 32 Prozent über jenen von Wettbewerbern ohne Bindung an den Kollektivvertrag", sagt der zuständige Ifo-Bereichsleiter Gabriel Felbermayr. Besonders groß sei der Unterschied im Osten mit bis zu 44 Prozent. Bundesweit besteht vor allem bei Kassiererinnen eine Spreizung von 30 Prozent! Eine weitere Erkenntnis: „Den Rückgang der Tarifbindung nutzen vor allem kleinere und jüngere Unternehmen, die dadurch zusätzliche Flexibilität gewinnen und Beschäftigung schaffen können." Nicht untersucht wurde der Ein-fluss eines Tarifausstiegs auf Servicetiefe und Motivation der Beschäftigten. Im Handel sind die Meinungen geteilt. So sieht dm-Gründer Götz Werner die anständige Bezahlung der Mitarbeiter als Basis für den Erfolg.
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