Vorweg die gute Nachricht: Die Europäer gönnen sich 2015 wieder mehr, der private Konsum wird steigen. Warum? Weil die Verbraucher „die allgemeine Situation ihres Landes und ihre persönliche Situation positiver beurteilen," sagt Anja Wenk. Sie ist Bereichsleiterin Vertriebsmanagement bei der Commerz Finanz GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von BNP Paribas und Commerzbank. Wenk stützt sich auf das jüngst von dem Unternehmen veröffentlichte Europa Konsumbarometer 2015, eine repräsentative Befragung in zwölf europäischen Ländern. Im Vergleich stehen die Deutschen besser da als die übrigen Europäer. Doch auch europaweit geben die Verbraucher wieder mehr Geld aus, vor allem für Reisen, Freizeit, den Hausumbau, Renovierungsarbeiten und Elektro-Haushaltsgeräte. Die wirtschaftliche Situation verbessert sich, doch „die Krise hat tiefe Spuren hinterlassen", so Wenk. „Insgesamt kaufen die Konsumenten überlegter ein. Dabei achten sie verstärkt auf Preise und Angebote. Gleichzeitig behalten sie Qualität und Herkunft im Blick." Drei Viertel der Europäer sehen sich in ihrer Kaufkraft eingeschränkt, mehr als jeder zweite empfindet seine finanzielle Situation schwieriger als noch vor fünf Jahren. Zwischen den Ländern nimmt das wirtschaftliche Ungleichgewicht zu. Damit verändern sich die Konsummuster. Mehr als die Hälfte der Verbraucher kauft weniger ein, vor allem Spontankäufe sind reduziert.
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