Herr Scharf, die Handelsbranche steht unter dem Druck der Onlinekonkurrenz. Trotzdem wachsen die Flächen. Wozu? Ich habe gelesen, dass der Konsument bis zum Jahr 2020 rund 25 Prozent seiner Ausgaben online bestreiten wird. Das heißt: 75 Prozent gibt er immer noch in stationären Geschäften aus. Die Toplagen bleiben begehrt, denn hier sind die Frequenzzahlen hoch, daran wird sich auch nichts ändern. Darauf dürfen sich Städte und Händler nicht mehr verlassen. Was müssen beide leisten? Etwa sorgfältiger die Ansiedlung von Centern prüfen. Ein Beispiel: Bisher wurde Maklern in Aachen jeder Laden regelrecht aus den Händen gerissen. Es gab so gut wie keine Fluktuation, der Handel dort lief hervorragend. Doch die Umsetzung der Planung „Aquis Plaza" verzögert sich und unterbindet Entscheidungen für die A-Lage in der Stadt. Man merkt, wie ein Teil der auslaufenden Lage an Wert verliert. Wie bewerten Sie die neuen Stuttgarter Center „Milaneo" und „Gerber"? Die Händler in der Königstraße klagen über Einbußen. Man muss sich fragen, warum eine Stadt, in der Handel gut funktioniert hat, gleich zwei Center auf einmal bekommen hat. Die Königstraße ist lang, beide Einkaufszentren liegen an den bei- den Enden. Das zieht Passantenströme regelrecht auseinander.
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