Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch: Mit der Forderung nach einer Tariferhöhung von 5,5 % bzw. von mindestens 140 Euro hat Verdi in Nordrhein-Westfalen die Tarifrunde im Einzelhandel eröffnet. Vertreter des Handelsverbands Deutschland (HDE) werteten die Forderungen der Gewerkschaft als überzogen und in Anbetracht der Entwicklung gerade im Textileinzelhandel als „wirtschaftlich nicht tragfähig". Ein Streitpunkt bei den anstehenden Verhandlungen könnte auch ein weiteres Ziel von Verdi werden: Die Gewerkschaft gab in Düsseldorf bekannt, dass sie die Tarifverträge wieder für allgemeinverbindlich erklären lassen will. „Wir haben, wie von Verdi gefordert, seit dem 1. Januar einen gesetzlichen Mindestlohn. Wir sehen keinen Bedarf für ein weiteres, damit konkurrierendes tarifliches Mindestlohnsystem", so HDE-Geschäftsführer Heribert Jöris. Beide Seiten versicherten aber, dass sie an einem schnellen Abschluss der Verhandlungen interessiert seien.
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