Wer „Alibaba" hört, der denkt an die Erzählung aus Tausendundeine Nacht. Der denkt an die Schatzkammer und „Sesam, öffne dich!". Der gleichnamige E-Commerce-Koloss von Jack Ma lockt Europas Firmen mit der Aussicht auf Chinas Reichtum auf seine Plattformen (Seite 22). Doch obwohl Alibaba zu einem Konzern herangereift ist, der es mit den Amazons und Ebays dieser Welt aufnehmen kann, und Gründer Jack Ma schon mal mit allen Ehren im Weißen Haus empfangen wird, bleibt vor allem seine Plattform Taobao ein Tummelplatz für Markenpiraten. Rund um den Globus sind spezialisierte Agenturen tagein tagaus damit beschäftigt, Fakes aus dem Verkehr zu ziehen. Wer seine Produkte in der Alibaba-Welt feilbietet, der muss damit rechnen, dass billigere Kopien ein paar Stores weiter erhältlich sind. Alibaba ist da nur das Spiegelbild Chinas. Laut OECD wurden 2013 gefälschte Produkte im Wert von 461 Mrd. US-Dollar verkauft. Rund 84% der Fakes, die beschlagnahmt wurden, wurden in der Volksrepublik und in Hongkong hergestellt. Das Problem grassiert. Daran ändern auch die PR-Aktionen der Regierung nichts, bei denen vor laufenden TV-Kameras Fälschungen plattgewalzt werden.
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