HEIMKEHRER

摘要

Raus aus dem Bayerischen Wald. Möglichst schnell. Möglichst weit. Das war das erklärte Ziel von Johannes Huber. 14 Jahre war er damals, das Nesthäkchen der Inhaberfamilie des Waldkirchener Traditionshauses Garhammer. München ist ihm dann einige Jahre später weit genug. Hier studiert er BWL, macht in Mannheim noch einen Master in Geschichte, liebäugelte kurz mit einer Universitätskarriere. Bis er durch Praktika doch wieder seine Leidenschaft für den Modehandel entdeckte. Bei Tretter in München begleitete er den Aufbau eines Online-Stores. Später als Trainee bei Konen startete er auf eigenen Wunsch zunächst im Verkauf, wechselte nach einem Jahr in die Verwaltung, half bei der Neustrukturierung des Controlling. Schaut in die verschiedenen Bereiche des Modehauses hinein. Daheim im Bayerischen Wald ist inzwischen sein älterer Bruder Christoph ins Unternehmen eingestiegen, sein Vater will sich 2010 ganz aus dem Geschäft zurückziehen. „Mein Bruder und ich haben uns dann fest in die Augen geschaut und beschlossen, dass wir gemeinsam weiter machen wollen", erinnert sich der 36-Jährige. Klar ist: Das Wohl von Garhammer steht an erster Stelle. Sie gehen es langsam an. Arbeiten erst einige Zeit Seite an Seite, kümmern sich gemeinsam um Finanzen, teilen sich beim Einkauf die Aufgaben. Johannes Huber ist verantwortlich für Schuhe, Accessoires, Wäsche und Kidswear-Einkauf. Gemeinsam vergrößern sie Garhammer auf 9000 m~2, holen Gastronomie ins Haus. Machen das über 121-jährige Traditionsgeschäft fit für die Zukunft. Auch digital. Hier setzt Huber auf Curated Shopping. Vor zwei Jahren ging „Personal Outfit" online. Über die Garhammer-Website können sich Kunden nach dem Vorbild von Pure Playern wie Outfittery ein Outfitpaket erstellen lassen. „Ich sehe das Thema Digitalisierung positiv, die Chancen überwiegen", sagt Huber. Aber: „Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen." Seine Zukunft sieht er wieder ganz klar im Bayerischen Wald.