'Ich bin gekommen, um zu bleiben'

摘要

Sehr groß ist dieses Headquarter von C&A in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens. Gerade jetzt, in Homeof-fice-Zeiten, wirken die langen, leeren, fast einfarbigen Flure ziemlich trist. Das Gegenteil von emotionaler Architektur. Öffnet sich dagegen die Tür zum Chefinnen-Büro, ändert sich der Eindruck schlagartig: Kleiderstangen mit Mode des Hauses, ein Sofa mit einem kleinen Tischchen samt Vasen, Grünpflanzen. Ein Buch mit Cover ganz in Pink: „Wie ich erfolgreich bin, ohne die Gefühle von Männern zu verletzten". Was drinsteht wisse sie allerdings nicht, sagt Giny Boer (58) augenzwinkernd, „ich habe es nur wegen der Farbe da hingestellt". Zwei riesige Modebilder aus einer Kampagne mit viel Farbe hängen an der Wand. Es sei ihr wichtig, dass das Büro C&A-Mode atme, sagt sie. Ein bisschen Ikea allerdings atmet es auch. Kein Wunder, denn Hoffnungsträgerin Boer, seit fast neun Monaten Chefin von C&A Europa, hat eine lange Karriere beim schwedischen Möbelhaus hinter sich. Jetzt soll sie einen noch immer etwas verstaubt wirkenden Textilanbieter mit 1400 Stores in Europa, der seit längerem von Umsatzrückgang und Ertragsproblemen geplagt ist, wieder flott machen. Ihm eine Perspektive geben, im schwierigen Niedrigpreis-Segment in den Innenstädten und Shopping-Centern. Es gibt leichtere Jobs in der Branche. Die Möbel-Vergangenheit der ersten Frau auf dem Chefposten des 1841 gegründeten Textilhändlers und ihre Vorstellungen von einer zukunftssicheren Unternehmenskultur sollen sich bald stärker im Gebäude widerspiegeln: Neue Kommunikationsorte sind geplant, mehr Offenheit in jeder Hinsicht - mehr Modernität.