Die Schienenreinigung ist ein Thema, das sicherlich für jeden Modelleisenbahner interessant ist. Der Schleifeffekt von Schienen-Rub-bern sowohl von Hand als auch mit den Roco-Schienenreinigungswagen ist mirsuspekt, da damit einerseits die Schienenköpfe auf Dauer unnötig angegriffen werden und andererseits der Schmutz nur unzureichend aufgenommen wird und somit haften bleibt. Aus diesen Gründen habe ich einen Roco-Schienenreinigungswa-gen umgebaut. Dazu wurde die Trägerplatte mit dem Rubberabgeschraubt und aus einer ein Millimeter dicken Polystyrol platte mit der Schere die Form der originalen Trägerplatte ausgeschnitten und wieder angeschraubt. Somit bleibt die ursprüngliche Trägerplatte erhalten und kann bei Bedarf wieder ausgetauscht werden. Die Originalschrauben und die beiden Federn der ursprünglichen Trägerplatte kann man weiterverwenden. Die Distanz zu den Schienen und der Anpressdruck wird mit kleinen Beilagscheiben oder anderen Federn angeglichen, sodass der Filz sanft über die Schienen streicht. Auf die neue Trägerplatte aus Polystyrol habe ich eine Klett-Haftseite geklebt, die den zugeschnittenen, vier Millimeter dicken Filz hält. Statt mit der Klett-Haftseite kann man den in Teppich- oder Bastelgeschäften erhältlichen Filz auch mit drei Punkten rückstandsfrei ablösbarem Latexkleber auf dem Polystyrol fixieren. Den Filz beträufle ich mit 70-prozentigem Isopropanol-Alkohol, der jegliche Verschmutzungen anlöst, aber den Schotteroderandere Materialien in keiner Weise angreift und rückstandslos verdunstet. Bei Bedarf kann man den Filz in der Laufrichtung mit einer Schere leicht anschrägen, damit er bei unsauberer Gleislage oder an Schienenstößen nirgends hängenbleibt. Das Material fürdiesen Umbau kostet weniger als zehn Euro. Mit dieser Methode der Schienenreinigung mache ich seit Jahren mit zwei umgebauten Schienenreinigungswagen beste Erfahrungen. Vor allem lassen sich auf diese Weise umständlich zu erreichende verdeckte Strecken, Tunnelpassagen und Schattenbahnhöfe sowie Strecken unter Oberleitungen wirksam reinigen. Allerdings sollte die Lok den Wagen ziehen, da beim Schieben sich wegen des zwar geringen, aber dennoch vorhandenen Rollwiderstands in Kurven die Kupplungen stauchen oder verhaken, was zu Entgleisungen führen kann.
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