Die jüngsten Erfolgsmeldungen über die Versorgung von Landkreisen und Kommunen mit schnellen Internetzugängen sind erfreulich, dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbaugrad in Deutschland insgesamt noch zu langsam steigt. Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2018 flächendeckend 50 MBit/s zur Verfügung stellen zu können, dürfte nach Einschätzung der Ingenieure für Kommunikation mit der bisherigen Geschwindigkeit nicht erreicht werden. Im Auftrag der Bundesregierung stellte der TÜV Rheinland Mitte 2013 eine Verfügbarkeit von 58,4 Prozent der Haushalte mit einem Zugang von mindestens 50 MBit/s fest. Ein Jahr später, Mitte 2014, betrug der Ausbaugrad 64,1 Prozent, zum Ende 2014 wuchs er auf 66,4 Prozent. Das ist ein Zuwachs um 5,7 Prozentpunkte in einem Jahr, im letzten Halbjahr nur um 2,3 Prozentpunkte. Linear nochgerechnet, würde es noch länger als sechs Jahre dauern, also über das Jahr 2020 hinaus, bis alle Haushalte und Arbeitsstätten in Deutschland über einen schnellen Netzzugang verfügten. Dabei bleiben der höhere Aufwand für die Zugänge der letzten 5 bis 10 Prozent der Haushalte im ländlichen Bereich und die dort bestehende wirtschaftliche Deckungslücke noch unberücksichtigt.
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