Hat die Liberalisierung der Strommärkte zu einer Beeinträchtigung der Versorgungsqualität geführt oder wird sie es in absehbarer Zeit tun? Diese Frage hat seit der Serie großer Stromausfälle im Jahr 2003 eine unerwartete Aktualität gewonnen. Die Analyse der Störungen des Jahres 2003 hat gezeigt, dass in keinem Fall zuwenig Erzeugungskapazität vorhanden war. Auch wurden nirgends geltende Auslegungsregeln verletzt. Allerdings trug teilweise ein mangelhafter Informationsaustausch dazu bei, dass die Situation bis zum großflächigen Ausfall eskalierte, obwohl dies hätte vermieden werden können. Dies kann als typisch für neue Anforderungen an die Betriebsführung in den Übertragungsnetzen aufgefasst werden, die sehr wohl auf die Liberalisierung zurückzuführen sind. Der Übertragungsnetzbetrieb in liberalisierten Märkten muss prinzipiell reaktionsfähiger sein als in vertikal integrierten Systemen. Moderne technische Lösungen können dabei helfen, auch unter diesen Randbedingungen die elektrische Energieversorgung auf wirtschaftliche Weise sicherzustellen.
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