Stadtbaukunst, Wohnraumgestaltung und Raumplanung in der NS-Zeit

摘要

Im Sommer 2015 wurden zwei Publikationen präsentiert, die auf den ersten Blick nur den betrachteten Zeitraum (NS-Zeit), sonst aber hinsichtlich Umfang und Inhalt wenig miteinander zu tun haben: der von Jörn Düwel und Niels Gutschow verantwortete, gewichtige Band „Baukunst und Nationalsozialismus. Demonstration von Macht in Europa 1940-1943. Die Ausstellung Neue Deutsche Baukunst von Rudolf Wolters", und das Buch „Wien. Die Perle des Reichest Planen für Hitler", eine vom Architekturzentrum Wien herausgegebene Publikation zur gleichnamigen, vom 19. März bis zum 17. August 2015 gezeigten Ausstellung. Im ersten Buch spielt die Raumplanung und die Alltagsarchitektur keine Rolle, im zweiten Buch werden Baukunst, Raumplanung und Alltagsarchitektur in Beziehung gesetzt. Dennoch geht es in beiden Publikationen auch um Gemeinsames: um den begleitenden kulturellen, nicht-militärischen Griff des nationalsozialistischen Deutschland nach Europa. Mehr implizit als explizit und auf ganz unterschiedliche Weise stellen auch beide Publikation die verbreitete Vorstellung eines sich im Monumental-Repräsentativen erschöpfenden Städtebaus der NS-Zeit massiv in Frage.