Das Geisterfischchen Ctenolepisma calva in Frankfurt am Main

摘要

Silberfischchen hat wohl jeder schon einmal im Badezimmer beobachten können. Daher habe ich den sporadischen Begegnungen in unserem Badezimmer kaum Beachtung geschenkt. Mir fiel zwar auf, dass die wenigsten Individuen wirklich silbrig waren, sondern klein und eher milchig-weißlich, aber ohne viel darüber nachzudenken habe ich einfach vermutet, dass es wahrscheinlich Jungtiere sind. Die kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung des Teams um den Biologen Sven Erlacher vom Chemnitzer Naturkundemuseum (Pressestelle Stadt Chemnitz 2017) machte mich dann aber stutzig. In der Pressemitteilung wurde berichtet, dass in Chemnitz Exemplare des Geisterfisch-chens Ctenolepisma calva (Ritter, 1910) gefunden wurden. Diese Art war bislang nur aus Mittelamerika und Asien bekannt, wurde in Chemnitz aber nun an zwei unterschiedlichen Orten in menschlichen Behausungen nachgewiesen. Vor allem die Beschreibung und das Foto der kleinen, fast transparent-weißlichen Tiere kamen mir sehr bekannt vor. Angeregt durch diese Nachricht habe ich nun am 17. April 2017 die Gelegenheit gehabt, eines der „Silberfischchen" in unserem Badezimmer zu fangen und genauer zu betrachten. Es handelte sich tatsächlich um Ctenolepisma calva. Dieser Fund ist somit meines Wissens der erste Fund in Hessen, und da ich ähnliche Tiere schon seit Jahren immer wieder beobachtet habe, kann ich vermuten, dass die Art offenbar nicht erst dieses Jahr eingewandert ist. Mit dem Chemnitzer Material konnte inzwischen im GBOL Projekt (German Barcode of Life) durch die Zoologische Staatssammlung München eine DNA-Barcoding Analyse durchgeführt werden (Hausmann pers. comm.).