Beim Lesen des Buchtitels »Pacific Blitzkrieg« dachte der Rezensent automatisch an den überraschend schnellen Triumphzug des japanischen Militärs 1941/42, das fast den gesamten Raum von Burma bis zum Bismarck-Archipel östlich von Neuguinea eroberte. Die Rede ist in dem zu besprechenden Werk allerdings ganz im Gegenteil von der Rückeroberung des Gebietes durch die Amerikaner, die alles andere war als ein Blitzkrieg, sondern ein sich über fast vier Jahre hinziehender Abnutzungskrieg aus der ursprünglichen Defensivposition heraus. Hätte nicht die Besonderheit des island hopping mit seinen zahlreichen amphibischen Unternehmen stattgefunden, könnte man sogar von klassischer Kriegführung sprechen. Als Blitzkrieg war der Konflikt hingegen von den japanischen Strategen geplant, die klar erkannt hatten, dass sie wegen der materiellen Unterlegenheit - besonders auf dem Gebiet der Versorgung mit Erdöl - keine Chance in einem sich jahrelang hinziehenden Konflikt hätten, und darauf hofften, den Gegner durch spektakuläre Anfangserfolge an den Verhandlungstisch bomben zu können. An der Diskrepanz zwischen Titel und Inhalt des Werkes ändern auch die in den USA so beliebten Vorschusslorbeeren von Historikerkollegen auf der Rückseite des Schutzumschlags nichts, bei denen es sich ohnehin fast ausschließlich um Experten für den Krieg in Europa handelt.
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