Die Verjagten. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts

摘要

In jüngster Zeit sind gleich mehrere und zum Teil umfangreiche Publikationen zu Zwangsmigrationen, ethnischen »Säuberungen« oder - wie es in Deutschland noch immer geläufig ist - Flucht und Vertreibung erschienen. Zu nennen sind etwa das von Detlef Brandes, Holm Sundhaussen und Stefan Troebst herausgegebene Lexikon der Vertreibungen (2010) oder die Werke von Matthias Beer (2011), Ray M. Douglas (2012) und Michael Schwartz (2013). Angeregt wurde diese aktuelle, intensive Befassung mit dem gerade für die jüngste deutsche, polnische und tschechische Geschichte so bedeutenden Thema ohne Zweifel durch die phasenweise heftig und polemisch geführte Kontroverse um ein »Zentrum gegen Vertreibungen«, im Vorfeld der Gründung der Bundesstiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« in Berlin. Hinzu trat die bis heute ungebrochene Aktualität gewaltsamer ethnischer »Säuberungen« und Fluchtbewegungen, welche die Kriege im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er Jahren ebenso »begleiteten« wie derzeit den Bürgerkrieg in Syrien.