Christa Hämmerle, ausgewiesene Expertin für die Geschichte des Ersten Weltkrieges, nutzt das Gedenkjahr 2014, um für eine stärkere frauen- und geschlechtergeschichtliche Perspektivierung der Historiografie zum Ersten Weltkrieg zu werben. Bevor sie verschiedene frauen- und geschlechtergeschichtliche Dimensionen des Ersten Weltkriegs in der Habsburgermonarchie vorstellt, zeigt sie in ihrer Einleitung die Forschungsfelder und -desiderata der Frauen- und Geschlechtergeschichte zum Ersten Weltkrieg auf. Dabei werden die wichtigsten Ergebnisse zur Habsburgermonarchie im Ersten Weltkrieg präsentiert und die österreichische Geschichtsschreibung im Kontext der internationalen Forschung verortet. Im Zentrum der Einführung steht die These, dass die in der älteren Forschung postulierte Trennung der Räume »Front« und »Heimat« ein Bild vom Ersten Weltkrieg zeichnet, das sich nicht nur in geschlechtergeschichtlicher Perspektive als wenig überzeugendes Kon-strukt erweist. Gerade die Untersuchungen der Feldpost, die inzwischen für mehrere kriegsteilnehmende Länder vorliegen, zeigen den intensiven Austausch und die enge Verbindung zwischen Front und Heimat.
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