Benjamin van der Linde, Das Leibregiment der friesischen Statthalter

摘要

Die Kieler Dissertation bietet etwas anderes, als ihr Titel es auf den ersten Blick suggeriert: Es handelt sich nicht um den Versuch, eine klassische Regimentsgeschichte im modernisierten Gewand zu präsentieren, sondern vornehmlich um eine Untersuchung des Verhältnisses bzw. des Zusammenlebens von Militär und Zivilbevölkerung in den drei niederländischen Garnisonsorten Leeuwarden, Groningen und Emden hauptsächlich in Friedenszeiten während der Jahre 1666 bis 1752. Daher wird der militärische Einsatz des im Mittelpunkt stehenden Leibregiments der Statthalter der niederländischen Provinz Friesland nur gestreift. Da in den Niederlanden kein zentrales Militärarchiv und auch an anderer Stelle keine genuine Überlieferung der frühneuzeitlichen Regimenter existiert, ergibt sich diese Schwerpunktsetzung auch aus der Quellenlage. Denn es existieren zahlreiche Quellen ziviler Provenienzen, die fruchtbar ausgewertet werden können. Die Arbeit schließt sich daher grundsätzlich an die neuere Militärgeschichte Brandenburg-Preußens an, die auf ein vergleichbares Quellenproblem ebenfalls erfolgreich durch Ausweichen auf nicht-militärische Aktenbestände reagiert hat. Benjamin van der Linde hat dazu elf Archive bzw. Bibliotheken bereist. Der dabei betriebene hohe Aufwand hat sich jedoch gelohnt, und die Ergebnisse der Arbeit können auf zwei Ebenen genutzt werden: zum einen als Wegweiser für weitere Forschungen zu den verstreuten Quellen, und zum anderen im Hinblick auf die gewonnenen Erkenntnisse.