Stadt und Festung Stralsund

摘要

Mit dem Westfälischen Frieden fielen 1648 neben Bremen-Verden und der Herrschaft Wismar auch das Herzogtum Pommern als ewiges Reichslehen an die schwedische Krone. Bereits während des Dreißigjährigen Krieges bildete Vorpommern einen entscheidenden Brückenkopf schwedischer militärischer Operationen im Reich. Jene strategisch immens wichtige Position behielt es während des 17. Jahrhunderts. So war Schwedisch-Pommern Ausgangspunkt und wichtige Versorgungsbasis für die schwedischen Operationen 1655-1660 und für den 1676 mit französischen Subsidien bezahlten Krieg gegen Brandenburg. Es bildete im Großen Nordischen Krieg 1715 neben Wismar das letzte Standbein des schwedischen Heeres im Reich. Jener strategischen Bedeutung war, neben dem Streben um Beherrschung der Odermündung, auch das ständige brandenburgische Interesse an dem kleinen Territorium geschuldet. Auch Dänemark trachtete nach dem Besitz Vorpommerns, ein Streben, das seinen deutlichen Ausdruck in der dänischen Besatzung 1716-1721 fand. Angesichts der enormen militärischen Relevanz nimmt es wenig Wunder, dass Stralsund im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert zu einer bedeutenden schwedischen Festung ausgebaut wurde. 1721 ging der südlich der Peene gelegene Teil Vorpommerns und mit ihm die Festung Stettin verloren; ein Verlust, der infolge des Krieges bereits im Dezember 1715 begonnen hatte, nun jedoch völkerrechtlich legitimiert wurde. Im Januar 1721 zogen die dänischen Truppen ab und schwedische Verbände kamen erneut als Garnisonstruppen in die pommersche Hansestadt. Angesichts der Bedeutung Stralsunds ist es bemerkenswert, dass Festung und Garnison in der wissenschaftlichen Forschung bislang nur geringe Aufmerksamkeit erfahren haben. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn die relativ gute Quellenlage bedacht wird.