Mathias Döpfner (52) kann eine ziemliche Nervensäge sein. Ein Jahr lang bearbeitete der Axel-Springer-Chef die Topmanager des britischen Verlagskonzerns Pearson, bis sie bereit waren, ihr Flaggschiff zu verkaufen: die Wirtschaftszeitung „Financial Times". Es wäre der Deal seines Lebens gewesen. Die „FT" wird täglich von gut einer halben Million Digitalabonnenten gelesen: Sie hätte es Springer ermöglicht, erstmals weltweit Inhalte übers Internet zu verkaufen. Döpf-ners Antwort auf Gratisportale wie Face-book oder Google. In aller Welt wurde Springer bereits als neuer Eigentümer gefeiert, Döpfner war auf einmal ein ganz Großer. Selbstironisch entschuldigte sich „FT"-Mitherausgeber John Gapper für frühere kritische Kommentare: „Es dürfte ein taktischer Fehler gewesen sein", twitterte er, „Mathias Döpfner von Axel Springer als Liliputaner zu bezeichnen, der eifersüchtig auf Google ist."
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