Die zentrale Managementaufgabe, die wissenschaftliche Bibliotheken in den kommen-den Jahren bewältigen müssen, läßt sich auf eine einfache Formel bringen: Mit zusehends knapperen Ressourcen ist ein zunehmend umfangreicheres Leistungsspektrum zu bewältigen. Unverändert hohe Studentenzahlen, teilweise extreme Preissteigerungen für wissenschaftliche Literatur sowie eine deutliche Benutzungsintensivierung aufgrund qualifizierter elektronischer Nachweis- und Bestellinstrumente - diese Faktoren verlangen vor allem von den traditionellen Arbeitsbereichen der Bibliothek vermehrte Anstrengungen. Hinzu kommt der unter dem Stichwort „Virtuelle Bibliothek" bezeichnete Paradigmenwechsel bibliothekarischer Tätigkeit: Die Erschließung und Pflege materieller Informationsträger, vor allem Druckschriften, wird tendenziell überlagert und ersetzt durch den Umgang mit digitalisierter Information, deren immaterieller, prinzipiell „ortloser" und beliebig manipulierbarer Status vor neue, kosten- und personalintensive Anforderungen Stellt.
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