Ⅰ. Das sog. Arbeitsstrafrecht - also die Summe der Straf- und Ordnungswidrigkeitentatbestände, die arbeits- und sozialrechtliche Verhaltensvorgaben flankieren - ist so zersplittert, wie das Arbeitsrecht selbst. Über zahlreiche Gesetze sind die einschlägigen Straf- und Ordnungswidrigkeitentatbestände verstreut. Dieser Flickenteppich an Tatbeständen erschwert die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden erheblich. In Zeiten knapper staatlicher Ressourcen ist das ein Problem. Hinzu kommt: Die seit Jahren wachsende Baubranche hat auch dem Arbeitsstrafrecht einen regelrechten Boom beschert. Keine andere Branche fällt so regelmäßig durch den Verstoß gegen arbeits- und sozialrechtliche Vorgaben auf, wie die Baubranche (s. etwa F.A.Z. v. 25.5.2018, S. 20). Fachkräftemangel, zum Teil ruinöser Konkurrenzwettbewerb sowie der Bedarf nach schnell und günstig errichtetem Wohnraum veranlassen die Akteure der Baubranche nicht selten, ihre arbeits- und sozialrechtlichen Pflichten zu missachten. Die Komplexität der Regelungsmaterie tut das Übrige und löst bei vielen ihrer Adressaten ein Überforderungsgefühl aus, dem diese dadurch zu entgehen versuchen, indem sie nach bewährter „Vogel-Strauß-Methode" den Kopf in den Sand stecken. Vor Strafe schützt das freilich nicht. Umso wichtiger sind Handbücher und Kommentare, die sich der komplexen Materie des Arbeitsstrafrechts annehmen, die einschlägigen Straf- und Ordnungswidrigkeitentatbestände systematisieren und somit den Strafverfolgungsbehörden wie den Rechtsunterworfenen einen Weg durch den Regelungsdschungel des Arbeitsstrafrechts weisen. Zu den bereits etablierten Handbüchern ist mit dem „Bross" ein neues hinzugekommen. Bedarf besteht hierfür allemal, ist doch der Markt an Nachschlagewerken zum Arbeitsstrafrecht keinesfalls so gesättigt wie der Markt an Handbüchern und Kommentaren zum Wirtschaftsstrafrecht.
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