Der Erdgas-Speicherbedarf - Berechnungsmodell und Anwendungsbeispiele: Deutschland und Westeuropa - Teil 2

摘要

In the following, a simplified mathematical model is presented, which describes the gas demand structure of any natural gas supply area and - based on this - enables the calculation of the gas storage capacity demand. As input parameters are required: the level and structure of natural gas consumption, the level and structure of natural gas supplies and the temperature profile over the months of the year. The methodology is explained and illustrated using the "supply area Germany 2013" as an example. The results show, that the current working gas capacities are more than sufficient - even under planning assumptions (i.e. base-load supply structure, temperature profile as in a very cold year); available surpluses can be used to hedge against supply disruptions. Current gas-supply forecasts show that the natural gas demand of Germany will decline in the medium- and long-term future; in parallel, a decline in the demand for natural gas storage capacities is to be expected. These freed up storage capacities should be used medium-term to cover supply risks - which are increasing, since the Western European domestic natural gas production will expire in the foreseeable future and therefore Non-European sources of natural gas have to be used. With the rise of the renewable energies in the long-term, natural gas storages should be switched to hydrogen usage, in order to be able to meet the demand for large energy storages. In Western Europe, the gas storage capacities of the natural gas industries are overall sufficient; however, regionally significant insufficiencies in gas storage capacities do exist (UK, Ireland, Finland et al.). Solutions for transnational supply security could be found by creating "cross-border storage networks" of neighbouring countries.%Es wird ein vereinfachtes Rechenmodell beschrieben, welches die Gasabsatzstruktur beliebiger Erdgas-Versorgungsräume darstellt und - darauf aufsetzend - die Ermittlung des Gasspeicherbedarfs ermöglicht. Als Eingabeparameter werden benötigt: Höhe und Struktur des Erdgasabsatzes, Höhe und Struktur des Erdgasbezuges sowie die Angabe des Temperaturverlaufs über die Monate des Jahres. Die Methodik wird beispielhaft für den „Versorgungsraum Deutschland 2013" erläutert und dargestellt. Im Ergebnis zeigt sich, dass selbst unter Planungsprämissen (d. h. Base-Load-Bezugsstruktur;Tem-peraturverlauf wie in einem sehr kalten Jahr) die heute vorhandenen Arbeitsgaskapazitäten mehr als ausreichen; verfügbare Überschüsse können zur Absicherung gegenüber Lieferausfällen genutzt werden. Nach vorliegenden Gasabsatzprognosen wird der Erdgasbedarf in Deutschland mittel- und langfristig rückläufig sein; parallel hierzu ist ein Rückgang des Erdgas-Speicherbedarfs zu erwarten. Hierbei frei werdende Speicherkapazitäten sollten mittelfristig genutzt werden, um Versorgungsrisiken abzudecken, welche dadurch größer werden, dass die westeuropäische Erdgasproduktion absehbar ausläuft und zunehmend nichteuropäische Erdgasquellen genutzt werden müssen. Langfristig bietet es sich an, mit steigendem Anteil Erneuerbarer Energien Erdgasspeicher langfristig auf Wasserstoff umzustellen, um hierdurch den Bedarf an großen Energiespeichern decken zu können. In Westeuropa ist die Ausstattung der Gasversorgungen mit Speicherkapazitäten insgesamt ausreichend; regional besteht allerdings teilweise eine erhebliche Unterdeckung an Speicherkapazitäten (Großbritannien, Irland, Finnland u. a). Durch Zusammenschluss benachbarter Länder zu „Speicherverbünden" können länderübergreifend versorgungssichere Lösungen gefunden werden.