Alle Jahre wieder kommt in den Medien die „Neiddiskussion" auf über die „armen" Rentner in unserem Lande und die „privilegierten" Pensionäre, also die Beamtinnen und Beamten im Ruhestand. Seit vielen Jahren beherrscht das Klischee die öffentliche Diskussion: Deutschland hat Heerscharen von unkündbaren Staatsdienern, die wenig leisten und viel verdienen. Außerdem führe die zunehmende Versorgungslast der im Ruhestand befindlichen Beamtinnen und Beamten zu unerträglichen finanziellen Belastungen des Staates. Also müsse man in diesem Personenbereich drastische Kürzungen vornehmen.rnDeutschland hat nur etwa 12,5 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitnehmer als Staatsbedienstete (Schweden rund 33, Großbritannien 22 und selbst die USA haben 16 Prozent).rnNur etwa ein Drittel der Staatsdiener sind Beamte oder Richter; zwei Drittel sind Beschäftigte, die dem allgemeinen Tarifrecht unterliegen.rnBeamte haben im Jahr eine bis zu 12 Prozent längere Arbeitszeit als die Beschäftigten in der privaten Wirtschaft. Die Bezahlung der Staatsdiener lag 2003 trotzdem etwa 5,5 Prozent unter den Werten der privaten Wirtschaft, obwohl Staatsbedienstete im Durchschnitt über eine höhere Qualifikation verfügen als privat beschäftigte Arbeitnehmer, bei denen viele keinen beruflichen Abschluss haben oder nur verhältnismäßig Wenige einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.
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