In der im Vorjahr im ZDF ausgestrahlten Trllogie „Unsere Mütter unsere Väter" wird im Nachspann zum dritten Teil (sicher nach Konsultation eines Historikers) darauf hingewiesen, dass Nazi-Eliten nach dem Krieg auch in der Polizei untergekommen sind. Das ist cum grano salis richtig, vermittelt aber ein Bild, das mit tatsächlichen Geschehnissen nicht im Einklang steht. Historiker stützen ihre Forschungsergebnisse in der Regel auf schriftliche Quellen. Sie schaffen dadurch eine nette Quelle, auf die sich dann andere berufen. Stützt sich die erste Quelle nur auf eine Vermutung, so wird im Laufe der Zeit der Inhalt der Ausgangsquelle nicht mehr in Frage gestellt und so zur Gewissheit. Zu einer solchen Gewissheit droht die Behauptung zu werden, „zwischen Judenmorden durch Polizeibataillone und der militärischen Ausbildung in der Polizeischule der Nachkriegszeit" gab es eine ungebrochene Kontinuität.
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