Turnusmäßig wird der Staffelstab des Vorsitzes der Ständigen Konferenz der Innenminister- und Senatoren von Bund und Ländern (IMK) übergeben. Nach Innenminister Boris Pistorius mit Dienstsitz im niedersächsischen Hannover hält in diesem Jahr Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger die politischen Fäden in der Hand. Im Rahmen eines größeren Interviews mit DEUTSCHE-POLIZEI-Chefredakteur Rüdiger Holecek, das in der April-Ausgabe erscheinen wird, hat sich Jäger auch zu der von Tania Kambouri angestoßenen Debatte geäußert: DP: Herr Innenminister, in unserer Zeitschrift beklagte sich eine Bochumer Streifenbeamtin über das Verhalten insbesondere von muslimischen Männern gegenüber Polizeibeamtinnen. Da wird, wenn sie zu einem Einsatz fährt, gesagt: Wir wollen hier keine Frauen, fahr wieder nach Hause! Die Kollegin selbst hat ausländische Wurzeln. Insgesamt berichtete sie von einem Autoritätsverlust der Polizei. Ihr Artikel fand eine bisher nicht dagewesene Resonanz in Leserzuschriften. Die Kolleginnen und Kollegen antworteten: „Was wir da so täglich auf der Straße erleben an Missachtung, an Demütigung, an Beleidigung, an Bedrohung, da ist eine Grenze erreicht." Was ist dem entgegenzusetzen? Jäger: Ich verstehe die Kollegin gut. Die Diskriminierung, die sie schildert, toleriere ich nicht. Wie ich überhaupt den mangelnden Respekt insbesondere gegenüber unseren Polizistinnen verurteile. Hier müssen wir stärker gegensteuern, damit alle die Gleichberechtigung der Frau in unserer modernen Gesellschaft akzeptieren. Wir dürfen aber nicht pauschalisieren. In Nordrhein-Westfalen werden wir auf jeden Fall weiterhin eine hohe Quote von Beamtinnen einstellen - auch mit Migrationshintergrund.
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