Australiens Milcherzeugung war in den vergangenen Jahren stark rückläufig und ist in der Saison 2019/20 auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Anhaltende Dürreperioden, Futter- und Wassermangel, Buschbrände, aber auch unzureichende Milchpreise waren laut Analysten die Gründe dafür. Der Rohmilchmangel führte sogar dazu, dass einige Werke von Molkereien geschlossen wurden, darunter die Lactalis-Fabrik in Rockhampton im Bundesstaat Queensland. Nun scheint aber ein Wendepunkt erreicht zu sein, denn die Kuhbestände und Milchanlieferungen steigen wieder, was durch umfangreiche Niederschläge und eine wieder bessere Futtersituation gestützt wird. Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) geht in seiner jüngsten Prognose davon aus, dass sich der Milchkuhbestand in der noch bis Ende Juni laufenden Saison 2020/21 auf 1,397 Mio. Tiere belaufen und damit im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent zunehmen wird. Für die Milcherzeugung wird ein geringeres Plus von 1,0 Prozent auf 8,872 Mrd. 1 erwartet. Dafür sei der Rückgang der durchschnittlichen Milchleistung um 1,7 Prozent auf 6.352 1 pro Kuh verantwortlich, der durch die vermehrte Übernahme noch nicht so leistungsstarker Färsen in die Herden verursacht werde, erläuterten die Experten. In der kommenden Saison dürfte sich laut Abares die Erholung zunächst fortsetzen, wobei der Kuhbestand um zwei Prozent auf 1,425 Mio. Stück und die Milcherzeugung erneut um ein Prozent auf dann 8,96 Mrd. 1 wachsen soll. Damit wäre diese allerdings noch weit von den rund 9,7 Mrd. 1 entfernt, die 2015/16 vor den letzten Dürrephasen erreicht wurden. Das mag auch daran liegen, dass die Milchpreise weiterhin recht niedrig bleiben dürften. In der kommenden Saison sollen diese um rund zwei Prozent auf 0,488 A$ (0,315 €) pro Liter steigen.
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