DEN LILA AWARD 2018

摘要

Ein Privatgarten am Lake Marion in Minnesota kann mit einem Garten im kenianischen Kilifi viel gemein haben. Obwohl die Planungsvoraussetzungen nicht unterschiedlicher hätten sein können, konzentrierten sich die Landschaftsarchitekten jeweils darauf, mit minimalen Eingriffen den Reiz der vorgefundenen Landschaften erlebbar und lesbar zu machen. Beide Projekte wurden deshalb mit dem Landezine International Landscape Award (LILA) 2018 gewürdigt: Das Büro Coen + Partners aus Minneapolis, USA, erhielt die Auszeichnung für den besten Garten. „Salaam House" von The Landscape Studio aus Nairobi wurde in dieser Kategorie lobend erwähnt. Wenn ein afrikanisches und ein nordamerikanisches Exempel für diese Herangehensweise bei der Gartengestaltung im direkten Vergleich so sichtbar und publik werden wie hier, dann erweisen Auszeichnungen wie der LILA Award auf internationaler Ebene der Fachwelt schon einen guten Dienst. Wer außer dem Blick über seinen nationalen und kontinentalen Tellerrand nach Innovativem Ausschau hält, wird bei den prämierten Arbeiten und Büros des LILA Awards 2018 nicht auf Anhieb fündig werden. Die Jury stellt mit ihren Auszeichnungen in der Kategorie „Best Office" mit Mosbach Paysagistes aus Paris und der Kategorie „Best Project" mit der Renaturierung des Flusses Aire in Genf (siehe auch Garten + Landschaft 2/18) von Superpositions und dem Atelier Descombes Rampini eine der elementarsten Aufgaben der Landschaftsarchitektur in den Fokus: Wie gestalten wir die Begegnung zwischen Mensch und Natur? Wer so bewusst und im Ergebnis so poetisch in den Dialog mit der Natur tritt wie diese beiden Büros, der wird aktuellen und künftigen Herausforderungen gerecht. So könnte die Botschaft zur Zukunft der Profession gelesen werden. Die Besinnung auf solch universelle Kompetenzen ist wichtig und inspirierend. Dennoch tut die Erfrischung, die das Moskauer Büro Strelka KB mit seiner Herangehensweise mitbringt, dem Profil des LILA gut. Das Team aus über 350 Spezialisten erhielt in der Kategorie „Best Office" eine lobende Erwähnung, weil sie das Aufgabenfeld von Planungsbüros ausweiten und damit ihren Einfluss in der Gesellschaft und der Stadtgestaltung erhöhen. Strelka versteht sich vordergründig als Beratungsunternehmen, das eine Brücke zwischen Staat, Verwaltung, Anwohnern und Planern baut. In dieser Rolle hat es in kürzester Zeit die Erneuerung von öffentlichen Räumen in russischen Städten vorangetrieben - auch mithilfe des Know-hows von westlichen Landschaftsarchitekturbüros. Vielleicht lassen sich diese wiederum von der Strelka-Methode inspirieren?